Wiewohl wir Gottes Kinder sind

1) Wiewohl wir Gottes Kinder sind,
so reden wir doch wie ein Kind,
und wie man in dem Himmel spricht,
so lernt's hier unsre Zunge nicht.

2) Wir beten Gott und Christus an,
doch nur wie hier ein Kind es kann,
und wenn sein Lob von uns erschallt,
so ist es jetzt doch nur gelallt.

3) Wir bilden uns hier vieles ein,
das anders wird im Himmel sein,
und was uns hier als Kinder freut,
weit herrlicher in Ewigkeit.

4) Wir denken jetzt noch Kindern gleich
von unsres großen Heilands Reich;
dort werden wir es erst verstehn,
wenn wir den Thron des Lämmleins sehn.

5) Dem Weltmann kommt dies kindisch vor,
er dünkt sich weis' und wird ein Tor;
denn niemand als ein Gotteskind
wird einst, wie Gottesmänner sind.

6) Ach Vater, bilde meine Sprach
nur deinen lieben Kindern nach,
dass ich wie sie einst als ein Mann
auch reden, fassen, denken kann!

7) Mein Glaube rede ohne Scheu,
die Hoffnung fasse deine Treu,
die Liebe denke nur an dich,
so ist es hier genug für mich.

8) Sind dann die Kinderjahre aus,
so führ mich zu dir in dein Haus,
wo selbst man in Vollkommenheit
dich ewig lobt, sich ewig freut.

Text: Philipp Friedrich Hiller 1767
Melodie: Herr Jesu Christ, dich zu uns wend

Quelle: https://www.evangeliums.net/lieder/lied_wiewohl_wir_gottes_kinder_sind.html