Ich weiß, woran ich glaube

1) Ich weiß, woran ich glaube,
ich weiß, was fest besteht,
wenn alles hier im Staube
wie Sand und Staub verweht;
ich weiß, was ewig bleibet,
wo alles wankt und fällt,
wo Wahn die Weisen treibet
und Trug die Klugen prellt.

2) Ich weiß, was ewig dauert,
ich weiß, was nimmer lässt;
auf ewgen Grund gemauert,
steht diese Schutzwehr fest.
Es sind des Heilands Worte,
die Worte fest und klar;
an diesem Felsenhorte
halt ich unwandelbar.

3) Auch kenn ich wohl den Meister,
der mir die Feste baut;
er heißt der Fürst der Geister,
auf den der Himmel schaut,
vor dem die Seraphinen
anbetend niederknien,
um den die Engel dienen;
ich weiß und kenne ihn.

4) Das ist das Licht der Höhe,
das ist der Jesus Christ,
der Fels, auf dem ich stehe,
der diamanten ist,
der nimmermehr kann wanken,
der Heiland und der Hort,
die Leuchte der Gedanken,
die leuchten hier und dort.

5) Er, den man blutbedecket
am Abend einst begrub,
er, der von Gott erwecket.
Sich aus dem Grab erhob.
Der meine Schuld versöhnet,
der seinen Geist mir schenkt.
Der mich mit Gnade krönet
und ewig mein gedenkt.

6) So weiß ich, was ich glaube;
ich weiß, was fest besteht
und in dem Erdenstaube
nicht mit als Staub verweht;
ich weiß, was in dem Grauen
des Todes ewig bleibt
und selbst auf Erdenauen
des Himmels Blumen treibt.

Text: Ernst Moritz Arndt 1819
Melodie: Heinrich Schütz 1628

Quelle: https://www.evangeliums.net/lieder/lied_ich_weiss_woran_ich_glaube.html